Wer wo und neben wem sitzt an der Hochzeitsfeier Sitzordnung interessante Ideen

Hochzeitsfeier Sitzordnung, wer wo und neben wem sitzt, entscheidet das Brautpaar, dem der Ehrenplatz in der Mitte einer langen Tafel zusteht. Rechts neben der Braut sitzt der Vater des Bräutigams, zu dessen Rechten die Mutter des Bräutigams. Zur Linken des Bräutigams sitzen die Mutter und,

neben dieser, der Vater der Braut. Entsprechend einer anderen Variante sitzt links neben dem Bräutigam die Brautmutter, zur Rechten der Braut der Vater des Bräutigams. Dem Brautpaar gegenüber erhalten dann der Vater der Braut und die Mutter des Bräutigams ihren Platz. Am gleichen Tisch sitzen außerdem die Großeltern des Brautpaares und – falls er geladen ist – der Pfarrer. Ist der Tisch groß genug, finden an ihm auch die Geschwister des Brautpaares, Trauzeugen, Brautjungfern und Brautführer ihren Platz. Die übrigen Gäste platziert man dergestalt, dass – soweit eben möglich – immer ein Herr und eine Dame nebeneinander sitzen. Paare – das Brautpaar bildet die Ausnahme – darf man ruhig trennen; schließlich haben sie schon im Alltag das Vergnügen miteinander.

Bunt gemischt finden die Gäste schneller und besser Kontakt zueinander. Bietet der Tisch ausreichend Platz für alle Gäste, reicht es zumeist, auf einem Blatt Papier aufzuzeichnen, wer wo sitzen soll. Werden viele Gäste erwartet, zeichnet man in der Vorbereitung den Grundriß des Festsaales und die Position der einzelnen Tische auf einen Karton und schreibt den Namen eines jeden Gastes auf ein kleines Kärtchen – das lässt sich hin und her schieben, bis die richtige Ordnung gefunden ist. Auf diese Weise behält man den Überblick, kann niemanden vergessen oder zweimal plazieren und darüberhinaus flexibel reagieren, wenn Gäste kurzfristig zu- oder absagen sollten.

Hof(f)art
Zu Zeiten der höfischen Rittergesellschafi gab es am Rittertisch eine so tendenziöse wie strikte Sitzordnung: Frauen wurden an ihm nicht geduldet!

Am Kopf des Tisches saß, oft ein wenig erhöht, der Herrscher, neben ihm die nächstwichtigen Männer. Ganz am Ende, fern vom Kamin, dem Weineimer und den vollen Schüsseln drängten sich die Knechte, Spielleute, Kinder und die Hunde.

Fortschrittlicher war da schon die englische Tischordnung, bei der sich der Herr und die Dame des Hauses einander an den beiden Enden der langen Tafel gegenüber saßen, während zwischen ihnen die Gäste unter Berücksichtigung ihrer gesellschaftlichen Stellung einander zugewiesen waren.

Bei der Hochzeitsfeier empfiehlt es sich, zur Orientierung der Gäste einen Sitzplan am Eingang des Festsaales auszuhängen. Das kann entweder der gezeichnete Plan mit den aufgeklebten Namenskärtchen sein oder eine Namensliste auf der jedem Gast an einem bestimmten Tisch sein Platz zugewiesen wird. Dazu müssen die Tische gekennzeichnet sein – hierbei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt – man kann etwa Blumen, Nummern, Namen oder Farben verwenden. Am jeweiligen Tisch selbst zeigen Tischkärtchen an, wo und neben wem man sitzen wird. Sie erweisen sich auch für den Tischnachbarn als hilfreich:

Der Name eines ihm vielleicht unbekannten Tischgesellen prägt sich leicht ein. Sind bei aufstellbaren Tischkärtchen Vorder- und Rückseite beschriftet, weiß auch der Gast auf der anderen Seite des Tisches, wie sein Gegenüber heißt. Auf Tischkarten steht in der Regel nur der Vor- und der Nachname der Gäste, ohne Titel und Ehrenzeichen, und es wirkt höflicher, sie mit der Hand zu beschriften statt mit der Maschine. Besonders hübsch gestaltete Karten werden von den Gästen gerne mit nach Hause genommen und als schöne Erinnerung aufbewahrt. Da bei einer Hochzeit zumeist auch eine Reihe Kinder zu Gast sind, sollte man sich ebenfalls Gedanken machen, wo sie am besten sitzen. Sollten sie nicht selbst großen Wert darauf legen, mit den Erwachsenen an einem Tisch zu sitzen, ist ein spezieller Tisch, eigens für die jungen Gäste reserviert, für alle eine angenehme Lösung.

An diesem Kindertisch können für kleine Gäste geeignete Speisen und Getränke serviert werden, umgestoßene Gläser sind keine Katastrophe, und die kleinen Gäste können auf-stehen, wenn ihnen danach zumute ist.

Delikate Diplomatie
Eine gelungene Tischordnung ist eine hohe Kunst, die viel Fingerspitzengefühl und Wissen um die Vorlieben und Eigenarten der Gäste erfordert. Auch der Gast sollte sicher sein, dass sich der Gastgeber Mühe gegeben hat, den richtigen Platz und die geeigneten Tischnachbarn für ihn auszusuchen. Und vor allen Dingen gilt: Ehrenplätze befinden sich nicht immer nur am Tisch der Brautleute: Man halte es mit Bismarck, der, als er bei einem Bankett scheinbar ungebührlich weit unten saß, gelassen bemerkte: Keine Angst, wo ich sitze, ist immer oben.