Zu einem Hochzeitsmenü gehören natürlich auch Getränke, die mit dem Geschmack der einzelnen Speisen harmonieren. Gemeinhin wählt man zu hellem Fleisch und Fisch einen weißen Wein, zu dunklem Fleisch einen Rotwein. Eine alte Grundregel besagt, dass leichte Weine vor schweren und trockene vor
lieblichen getrunken werden sollten. Dies ist heutzutage jedoch eine Frage der persönlichen Präferenz. Auch eine einzige Sorte Wein kann – sorgfältig ausgewählt – eine köstliche Ergänzung zu einem Fünfgängemenü sein.
Vor dem Essen serviert man im Allgemeinen einen Aperitif, der auf das Essen einstimmen und den Appetit anregen soll. Hierbei unterscheidet man drei Gruppen. Da gibt es zunächst einmal die kurzen Aperitifs, die unvermischt getrunken werden. In Frankreich bevorzugt man Würz- und Kräuterweine, die ungekühlt direkt aus der Flasche serviert werden. In Italien etwa und in Österreich wird trockener Wermut oder unverdünnter Campari angeboten. In England trinkt man eher trockenen Sherry oder weißen, herben Portwein.
Zur zweiten Gruppe zählen die langen Aperitifs, für die Campari, Wermut oder Dubonnets mit Soda oder Tonic-Wasser beziehungsweise mit Ginger Ale und – wenn erwünscht – mit Eis verlängert werden. Weine bilden die dritte Gruppe. So trinkt man in Frankreich vor dem Essen gerne einen Schluck kühlen, einfachen Weißwein und im Herbst ein Gläschen Beaujolais Primeur, einen jungen französischen Rotwein. Heute wird zur Begrüßung oft ein Glas Champagner, Sekt oder Prosecco angeboten, oder auch ein Schaumwein- Cocktail wie zum Beispiel ein belebender Bellini (i.e. der frisch gepreßte Saft weißer Pfirsische, aufgefüllt mit Champagner).
Nach dem Essen wird ein Digestif gereicht, zum Beispiel ein Grappa, ein klarer Obstler oder ein Kräuterschnaps. Als fürsorglicher Gastgeber hält man für die Gäste selbstverständlich stets auch Mineralwasser – vor allem auch stilles! – und Fruchtsäfte bereit. Natürlich wird jedes Getränk in einem eigens geformten Glas serviert. Das ist keineswegs nur eine Frage der Etikette. Das Bukett von Champagner und Sekt erschließt sich in hohen, schmalen Gläsern oder flachen Sektschalen am besten. Einen kühlen Weißwein serviert man angemessen in dünnwandigen, langstieligen Gläsern. Den Kelch eines Rotweinglases darf man beim Trinken mit den Händen leicht erwärmen, da Rotwein sein volles Bukett erst bei ca. 15 °C entfaltet.
Der König unter den Weinen
Champagner ist der Inbegriff lebensfroher Feste. Sein unvergleichlicher Geschmack und die perlend-prickelnde Konsistenz sind etwas ganz Besonderes. Seine Entstehung ist dem Einfallsreichtum des Dom Pierre Perignon, um 1700 Kellermeister in der Benediktinerabtei von Hautvillers, zu verdanken.
Als er den perlenden Wein zum allerersten Mal kostete, sagte er – was verdeutlicht, warum Champagner so gut zu einer Hochzeit paßt
Ich trinke Sterne!