Brautjungfern geben der Trauungszeremonie eine strahlende und heitere Note. Man sollte frühzeitig darüber nachdenken, wer für diese wichtige Aufgabe in Frage kommt. In der Regel wählt die Braut ihre Schwestern oder Freundinnen für dieses Amt aus. Die Hauptaufgabe der Brautjungfern besteht
heutzutage darin, ganz besonders schön auszusehen und die Hochzeit mit ihrem Anblick zu bereichern. In früheren Zeiten ging das Brautpaar aus Angst vor bösen Geistern nicht alleine, sondern in Begleitung von Brautführern und Brautjungfern zur Trauung. Damit die Geister die Braut nicht ausfindig machen konnten, trugen die Brautjungfern nur Gewänder, die dem der Braut sehr ähnlich waren.
Als im 18. Jahrhundert Weiß zur Farbe der Wahl für das Hochzeitskleid wurde, trugen auch die Brautjungfern weiße Kleider. Heute ist die Farbe Weiß ganz alleine für die Braut reserviert. Zwar tragen sämtliche Brautjungfern noch immer identische Kleider, die im Stil off dem Gewand der Braut nachempfunden sind, doch üblicherweise sind sie aus pastellfarbenen Stoffen gearbeitet. Besondere Aufgaben der Brautjungfern können u.a. darin bestehen, der Braut beim Anziehen behilflich zu sein oder Geschenke aufzubewahren, die die Braut in Empfang genommen hat. Beim Einzug in die Kirche gehen Brautjungfern und Blumenkinder dem Brautpaar voran. Blumen streuen sie erst beim Auszug aus der Kirche:
Auf diese Weise beginnt das Paar den Weg ins gemeinsame Leben auf einem Teppich aus Blütenblättern. In früheren Zeiten sollte der zarte Blumenduff die Fruchtbarkeitsgöttinnen anlocken; die Kinder versinnbildlichten das erhofffe Familienglück.
Heute müssen die Kleider der Begleiterinnen nicht mehr einheitlich sein, sollten aber mit dem Hochzeitskleid der Braut harmonieren. Schön ist es, wenn die Streublüten dem Brautstrauß farblich entsprechen. Von solchen ästhetischen Überlegungen abgesehen, muss es dem Brautpaar ein Bedürfnis sein, die Blumenkinder auf das bevorstehende, aufregende Erlebnis einzustimmen und sie darauf gut vorzubereiten, was am Hochzeitstag geschehen wird. Die feierliche Umgebung, die laute Orgelmusik, die vielen bekannten und unbekannten Menschen sowie die ungewohnte Kleidung können den Blumenkindern Angst bereiten, die man ihnen durch Erklärungen und vorheriges Üben nehmen kann. Auch sollte rechtzeitig geklärt werden, wo und neben wem die Blumenkinder in der Kirche sitzen werden. So ein Gottesdienst kann für kleine Kinder nicht nur recht lang, sondern auch langweilig sein, und zumeist fällt ihnen dann alles Erdenkliche ein, um sich die Zeit zu vertreiben.
Auch das Blumenstreuen will gelernt sein, damit nicht alle Blüten auf einmal oder allzu sparsam ausgestreut werden. Wie viele Blumenkinder anwesend sein sollten, diese Entscheidung bleibt dem Brautpaar überlassen. Die Blumenkörbchen können mit Bändern und Schleifen verziert und sollten nicht zu groß sein, damit die Kinder sie bequem tragen können.